Vorbeugung beginnt mit der Identifizierung warum Risse auftreten in CNC-gefertigten Teilen. Basierend auf über 3 Jahren praktischer Bearbeitungserfahrung haben wir folgende Hauptursachen festgestellt:
Eigenspannungen während der Bearbeitung: Zu aggressive Schnittgeschwindigkeiten oder Vorschübe können innere Spannungen erzeugen.
Materialfehler: Verunreinigungen oder ungleichmäßige Mikrostruktur in Metallen wie Al6061 oder Edelstahl erhöhen die Rissneigung.
Thermische Effekte: Übermäßige Hitze beim Hochgeschwindigkeitsfräsen oder -drehen kann Mikrorisse auslösen.
Unsachgemäßes Spannen: Ungleichmäßiger Spanndruck verformt Teile während der Bearbeitung.
Tipp: Verwenden Sie eine spannungsarme Wärmebehandlung vor der Hochpräzisionsbearbeitung, um die Rissbildung um bis zu 45 % zu reduzieren (getestet an 50 Aluminium-CNC-Chargen).
Risse erkennen vor der Montage oder nach der Bearbeitung spart Zeit und reduziert fehlerhafte Ausbeute. Empfohlene ZfP-Methoden:
| Methode | Vorteile | Einschränkungen | Praktisches Anwendungsbeispiel |
|---|---|---|---|
| Farbeindringprüfung (DPI) | Einfach, kostengünstig | Nur Oberfläche | Aluminium-CNC-Teile mit sichtbaren Rissen |
| Ultraschallprüfung (UT) | Erkennt Unteroberflächenrisse | Benötigt geschulten Bediener | Komponenten aus Titan in Luft- und Raumfahrtqualität |
| Magnetpulverprüfung (MPT) | Schnell, effektiv für Eisenmetalle | Nicht für nichtmagnetische Materialien | Prototypen aus Edelstahlzahnrädern |
| Röntgenprüfung | Erkennt Mikrorisse, innere Hohlräume | Teuer, langsamer | Kritische medizinische Implantate |
Real Case: Durch den Einsatz von UT an 100 Chargen Präzisionsstahlzahnrädern wurden 12 % der Teile mit versteckten Mikrorissen vor der Montage erkannt, wodurch kostspielige Ausfälle verhindert wurden.
Die Anpassung der Maschineneinstellungen reduziert spannungsinduzierte Risse erheblich. Praktische Maßnahmen umfassen:
Vorschub- und Spindelgeschwindigkeitsanpassung: Langsamere Geschwindigkeiten reduzieren den Wärmeaufbau, insbesondere bei dünnwandigen Teilen.
Verwenden Sie scharfe, beschichtete Werkzeuge: Werkzeuge aus Hartmetall oder TiAlN-beschichtet reduzieren Reibung und Schnittwärme.
Step-Down-Strategie: Flache Zustellungen für die Endbearbeitung verhindern eine plötzliche Spannungsansammlung.
Erfahrungsnotiz: In unserer CNC-Werkstatt reduzierte der Wechsel von einer Zustellung von 2 mm auf 0,8 mm für gefräste Al6061-Teile die sichtbaren Rissfehler um 37 %.
Die Materialqualität ist entscheidend. Empfehlungen:
Wählen Sie hochwertige Legierungen: Verwenden Sie luft- und raumfahrtzertifiziertes Aluminium, Edelstahl 316L oder Ti6Al4V.
Führen Sie eine Wärmebehandlung vor der Bearbeitung durch: Das Glühen von Aluminium oder das Spannungsarmglühen von Stahl reduziert innere Eigenspannungen.
Untersuchen Sie das Rohmaterial auf Mikrodefekte: Optische Mikroskopie oder Ultraschallprüfung hilft, fehlerhafte Chargen zu vermeiden.
Fallstudie: Ein Titan-Luft- und Raumfahrt-Halterung wurde einer Spannungsarmglühbehandlung bei 480 °C für 2 Stunden unterzogen, woraufhin die Risse nach der Bearbeitung von 18 % auf 4 % sanken.
Auch bei optimierter Bearbeitung ist eine kontinuierliche Inspektion unerlässlich:
Prozessbegleitende Überwachung: Messen Sie Vibrationen, Werkzeugverschleiß und Temperatur. Plötzliche Veränderungen können auf einen Spannungsaufbau hindeuten.
Endkontrolle: Verwenden Sie DPI oder UT an fertigen Teilen vor der Auslieferung.
Dokumentieren Sie Abweichungen: Führen Sie ein CNC-Protokoll, um wiederkehrende Ursachen zu identifizieren.
Dateneinblick: Ein Hersteller von Präzisionsteilen reduzierte die Kundenretouren um 42 %, nachdem er ein zweistufiges Risserkennungsverfahren (während und nach der Bearbeitung) implementiert hatte.